ich habe ihre postings hier bisher noch nicht mitverfolgt, deshalb bin ich nun ein bisschen unschlüssig: meinen sie das ernst bzw. was wollen sie damit überhaupt ausdrücken?

was ist daran nicht ernst zu nehmen? bitter ernst ist das sogar. und wenn der - durchaus angebrachte - sarkasmus erkannt wird, auch leicht zu verstehen. das sind kosmetische operationen für die statistik. langfristig ohne jede bedeutung.
wenn dann wieder andere regieren, sind die schuld, wir hatten gute zahlen.
habe mich in alpbach länger mit dem rainer münz unterhalten, da ich was drüber schreiben musste. eine gscheiter auf den leider kaum wer hört.
hier ein kleiner auszug, falls sie das interessiert:
Die Bevölkerung Europas schrumpft und altert, hinzu kommt die steigende Kinderlosigkeit. Die Annahme, dass mehr Hausfrauen mehr Kinder hervorbringen, ist allerdings überholt und durch Studien widerlegbar: In Frankreich und Skandinavien ist die Frauenerwerbsquote und die Kinderanzahl hoch, in Italien, Spanien und Griechenland ist beides niedrig. Österreich liegt nur knapp vor diesen drei Ländern. Eine weitere EU-Studie reiht Österreich in Sachen
Kinderbetreuungseinrichtungen an vorletzte Stelle vor Griechenland.
Wo die Möglichkeit geboten wird, Kind und Karriere zu verbinden, wird sie also auch genutzt.
Für Rainer Münz vom Institut für Sozialwissenschaften in Berlin müssen Kinderbetreuungseinrichtungen flächendeckend ausgebaut und die Männer zu mehr Engagement erzogen werden. Das ökonomische Risiko für Frauen - Verzicht auf Einkommen wegen Kind - müsse minimiert werden.

meine ich. ein loch auf, eins zu, immer schön an den eigentlichen problemen vorbei.
alleinverdienende familienerhalter zu begünstigen, ist schon ok, mit den von ihnen gennanten überlegungen dazu.
trotzdem ist es nicht mögich, mit 100 stück arbeit 1.000 stück arbeitslose zu beschäftigen, und zu rechnen: wenn ich statt 100 brot nur 10 verkaufe, muss ich für 1 brot das 10fache verlangen. und so kommt mir diese derzeitige reformerei vor.
erst wurde festgestellt, dass die geburtenzahlen zurückgehen, weil sich viele leute keine kinder mehr leisten können, und jetzt plötzlich diese förderungen. keine zusätzlichen kindergärten, frau zu hause, idylle pur, prima im moment. und in ein paar jahren?
schulen? lehrer? ausbildungsplätze? jobs? wohnungen? pensionen?
mir wurden z.b. als alleinerziehender mutter fast 70 monate für die pensionsanrechnung und die möglichkeit zur frühpension gestrichen, die berechnungszeiten erhöht, und dabei hab' ich immer gehackelt, und zwar viel, auch neben schule und (nicht beendetem) studium. und da sollen junge leute pläne machen und die verantwortung für kinder übernehmen? die hat man, solange man lebt, und darüber hinaus (die kinder, und die verantwortung). und hier durch staatliche förderung ein "über das denk ich später nach, momentan geht es eh so" zu initiieren halte ich für fast abartig. und leider werden viele drauf hereinfallen.
heute hätte ich fast angst, noch kinder in die welt zu setzen. ich weiss einfach nicht, wie ich die frage "wie hat es denn dazu kommen können" beantworten sollte.

"...und man muss der dztg. regierung hoch anrechnen, dass sie den nachfolgenden regierungen gleich jede menge arbeit vorbereitet: kindergartenplätze, schulplätze, ausbildungs-plätze,..."

Mit anderen Worten: 30 Jahre SPÖ-Regierungen haben sich da auch nicht drum gekümmert? Wäre ja nicht so, dass die ÖVP die Kindergärten zusperren würde, die der Klima hin-gestellt hat.

Was selbstverständlich am Problem selbst nichts ändert! Alles der derzeitigen Regierung an die Schuhe zu schieben, greift aber möglicherweise zu kurz...

ist ja aber auch nicht so, dass die övp jetzt 30 jahre lang NICHT in der regierung war.

aber erst recht nicht nicht! :-) 30 Jahre nonstop den Kanzler, da geht ordentlich was weiter! Na oder eher nicht...

der derzeitige relative wohlstand im land ist schon auch der spö-politik zu verdanken, schuldenberg hin oder her (alle länder haben schulden gemacht, oder?)
politik, die frauen vermittelt, doch lieber daheim bei den kindern zu bleiben, ist reaktionär, egal aus welcher richtung das jetzt kommt, denke ich.

Die ÖVP-Regierungen bis Klaus haben's nach dem Krieg praktisch ohne Schulden hinbekommen - damit losgelegt hat dann der Kreisky, er hat Defizite salonfähig gemacht. Davor war das irgendwie unmoralisch.

Die Waldner ist sicher reaktionär. Bei der Gehrer zB. wiederum wär ich mir da gar nicht so sicher.

Off topic: Ich finds so amüsant, dass ich offenbar der Aller-einzige bei Antville bin, der die Regierung manchmal in Schutz nimmt und zart andeutet, dass die SPÖ eventuell auch keine Wunder täte/getan hat; (selbst wünsche mir ja Schwarz/Grün, und so aussichtlos ist das gar nicht, denke ich) bzw. dass die Waldner eine gräßliche Nervensäge, der Fischer aber auch nicht besser ist.

Ich erinnere mich noch lebhaft an eine Wahlparty unter Freun-den anläßlich des ÖVP-Sieges zuletzt, bei der die herrlich liberalen und toleranten SPÖ-/Grünwähler rumgeschimpft haben wie die Rohrspatzen auf das Wahlvolk: "Ja sind die alle deppert?", "Entmündigen!" "Wahlrecht aberkennen!" "Intelli-genztest einführen!" Ich dachte, ich krieg mich nimmer ein vor Lachen... Meinungsfreiheit pur. Zeigt sich gerade im Härtefall.

ist einfach nur dumm und überfordert.
und natürlich waren die roten am schluss auch katastrophal.
fakt ist, dass jetzt die anderen dran sind und auch nichts tun, um die sache langfristig zu stabilisieren.
schwarz-grün interessiert mich auch, aber ohne schussel.
wirds mit ihm auch nicht spielen.

die Lisl ist durchaus gscheit und liberal, wenn man sie in der ÖVP nur ließe. Direkt beweisen kann ich das aber nicht :-)

ich denke nicht, dass es sich um ein ausschließlich politrichtungsproblem handelt, sondern vielmehr - und um so schlimmer - um ein problem des innerlichen schweinehundes. es ist nun mal einfacher, im moment zu leben und zu denken. für eine blühende tulpenzwiebel gibt es lob, für eine gepflanzte ein "mal sehen, was dabei herauskommt". allerdings sollte man von politikern welcher partei und welcher nationalität auch immer ein bisserle mehr weitsicht erwarten dürfen, und ein bisserle mehr höflichkeit dem volk gegenüber - viele werden nicht gerne so offen über den tisch gezogen, belogen und für dumm verkauft.
der derzeitige wohlstand nicht nur in ö, sondern auch anderswo, ist wohl weniger den jeweiligen regierenden anzurechnen, als vielmehr folge einer logischen entwicklung - geht immer rauf und runter in der geschichte. nach einer evolution kommt immer wieder eine revolution, eben weil letztere per se ein umsturz, eine richtungsänderung ist, und dann kommt wieder eine evolution, usw.
je schnelllebiger die zeit ist, desto kürzer die evolutionsperiode. denken wir mal an das letzte jahrhundert!
trotzdem fällt mir immer öfter ein, was ein alter geschäftsmann vor ein paar jahren zu mir sagte: "die kaufmännische redlichkeit ist zum größten teil abhanden gekommen". und das stimmt mich, mit verlaub, nicht eben fröhlich.

weniger dem inneren Schweinehund zuschieben als es als Ausgeburt der Männergesellschaft sehen (deren Aufweichung sich durchaus die SPÖ auf ihre Fahnen schreiben darf).

Evolution/Revolution - sprich These, Antithese und Synthese nach Hegel, das hat schon was für sich. Grobgesprochen hat sich die gesellschaftliche Entwicklung aber stablisiert, und die Marktwirtschaft als jenes System erwiesen, von dem alle am meisten haben. Da wird sich nix revolutionäres mehr tun.

so ein begriff, den ich nicht so gerne mag.
frauen werden schwanger, kriegen die kinder, und können sie säugen, nicht männer. deshalb ist der körper der frau anders aufgebaut, und blablabla., incl. pms, stillpsychose, etc. das ist eine physiologische tatsache, die den aufbau praktisch aller gesellschaften determinierte, ebenso auch die berufsbilder und -aufgaben. die duchschnittliche frau kann nicht so viel gewicht auf einmal bewegen wie der durchschnittliche mann, dafür ist frau länger einsetzbar. kleinere hände: feinarbeit, tiefere stimme: weiter hörbar. usw., usw.
was ich bei allen frauenbewegungen immer vermisse ist, dass zwar rechte gefordert, aber keine pflichten übernommen werden. und das kann nicht gut gehen. wenn ich etwas anordne, muss ich auch meinen schädel hinlhalten wenn es schief geht, damit einer draufhauen kann. punkt. nur durch die verschiebung (und an der waren männlein wie weiblein gleich beteiligt) dieser alten regeln kam es überhaupt zur diskussion über "männergesellschaften". manche dinge sind eben wie richtig singen: kann man, oder nicht. perfektionieren ist möglich, lernen nicht.
und die tatsache, dass die marktwirtschaft letztlich das beste system ist hat sich, trotz aller versuche, ungefähr seit der steinzeit nicht geändert.

das du dich aus dieser diskussion raushaltest.

anscheinend haben einige andere am sonntag nichts besseres zu tun ...?!?

in dem ganzen kontext ist mir das jetzt um einiges klarer.

aber: aufgrund dieser änderungen wird doch wohl nicht 1 kind mehr geboren werden. (dieser überlegung konnte ich zuvor nicht folgen, frau kelef, daher mein erstaunen)
das sind doch eigentlich "peanuts". aber eben nicht für jene, die wirklich dringend kohle brauchen. das geld hätte anders verteilt werden müssen.

prinzipiell jedoch ein falsches signal und da bin ich dann inhaltlich bei ihren schlussfolgerungen.

@teffili: ich muss dich enttäuschen. hatte zwar untertags wirklich was "besseres" zu tun, aber eine diskussion über solche themen halte ich nicht für zeitverschwendung ...